Jagd

Nach und nach richte ich diesen Teil der WebSite übers neue Jagdjahr ein.

Ich habe zu meinen Ansitzen niemals eine Kamera mitgenommen. Die hätte mich und das Wild beim Ansitz nur gestört. Alle Bilder sind bei kleinen Reviergängen entstanden und entstehen demnächst auch wieder im Weilburger Tierpark. Da stört Fotografieren nicht.

Meine Kanzeln

In meinem ersten Revier, das ich 1980 pachten konnte, waren die Kanzeln schon gebaut und auch in ‚jagdbarem‘ Zustand. Ich konnte mich darauf beschränken, die eine und andere Sprosse und Strebe auszutauschen. Mehr brauchte es nicht. Wir hatten damals das Revier von zwei Journalisten des ‚JÄGER-Magazins übernommen, die nach kurzer Zwischenpacht merkten, dass ein revier, so weit vom eigenen Levbensmittelpunkt, nur sehr schwer und wenig erfolgreich zu bejagen ist. Sie selbst hatten die Sitze von ihrem Vorpächter übernommen, der die Jagd aus Altersgründen abgegeben hatte. Was ich aber dann doch noch dazu baute, waren etliche Ansitzleitern.

Meine Taunuskanzel – im Feld oben über dem Weiltal und dem Leistenbachtal stand die Taunuskanzel. Ich habe sie, renovierungsbedürftig von den Vorpächtern übnernommen. Renoviert und mit neuen Leitersprossen war sie über eine ganze Pachtperiode meine wichtigste Kanzel. Sie war gut zu erreichen, 1,80 m breit, gut, um darauf übernachten und frühmorgens wieder ansitzen zu können.

Der Bohnenstangensitz hat seinen Namen von den im oberen Bereich für eine Kanzel sehr dünn zulaufenden Standstangen. Mit 25 Sprossen hatte er eine Bodenhöhe von um die 7,50 Meter und bot eine wunderbare Aussicht über weite Teile des Feldes. Am Bohnenstangensitz habe ich gelernt, dass es keine superdicken Hochsitzstangen braucht. Mittelstarke Hölzer, statisch gut vernagelt, erfüllen den gleichen Zweck.

Der Bohnenstangensitz hatte es auch immer wieder Wespen und Hornissen angetan. So manchen Schuss musste ich mir im Sommer, wenn die Wespen oder die Hornissen abends und nachts aktiv waren, verkneifen, um nicht einen Sturmangriff auszulösen. Es war immer wieder faszinierend, wenn die Hornissen über die ganze Nacht hinweg von draußen kommend an meiner Nase vorbei zu ihrem Nest flogen. Nicht ein einziges Mal bon ich gestochen worden. Da lernt man, sich kontrolliert und ruhig zu bewegen.

Die Himmelsleiter wurde gebaut, als der Wald hinter der Kanzel noch eine niedrige Schonung war. Die Ursprüngliche Kanzel war sogar noch ein Stück höher. Auch wenn der Standplatz der Himmelsleiter schon ein wneig überholt war, entschlossen wir uns, wohl aus Pietät, die Kanzel noch einmal neu aufzubauen. Es war ein wunderschöner Bautag mit Kanzlbau, Grill und einem Kasten Bier. Gebracht hat die Kanzel aber wenig. Auch wenn sie jagdlich wenig Erfolg brachte, habe ich gerne auf ihr angesessen. Hoch über dem BodenMitten drin zwischen zwei Waldabteilungen. Frei wie ein Vogel.

Die Eichenkanzel war mein höchster Sitz. Hoch in die Äste einer Eiche hineingebaut. Über 30 Sprossen, also an die 10 Meter Bodenhöhe. Und obendrauf eine 1,20 x 1,20 m große Fertigkanzel aus Profilbrettern und innen einer Geräuschdämmung mit Holzfaserplatten. Sie stand direkt am Rand einer Blöße, auf die im Juli und im August abends die Hirsche ziemlich pünktlich um 8 Uhr austraten. Ein großartiger Anblick, wenn mit der untergehenden Sonnen auf einmal 13, 14, 15 Basthirsche aller Kaliber ohne ein Geräusch aus den jungene Fichten traten. Ich war anfangs noch so gefangen, dass ich noch gar nicht an Jagd dachte, obwohl wir je einen Hirsch der verschiedenen Klassen frei hatten. Als ich dann doch einen von ihnen erlegen wollte, waren sie verschwunden. Alle rüber in die weiten Wälder auf der anderen Weilseite zur beginnenden Brunft. Im zweiten Jahr sollte ich aber meine Chancen bekommen.