Immer dabei, wenn wir zu unseren jagdlichen Spaziergängen aufbrechen. Und wenn wir unterwegs auf einen Holzpolter treffen, muss der ganz genau untersucht werden. Da könnten doch Fuchs oder Marder drinstecken.
Wie kleine Bonsaibäumchen wachsen hier die vom Rotwid verbissenen jungen Buchen auf. Jetzt ist das hier am Wegesrand nicht so dramatisch, weil diese Bäume ohnehin nie zu großen Bäumen heranwachsen werden. Im Bestand verzögert der Verbiss den Aufwuchs aber schon um eine ganze Reihe von Jahren. Erst wenn der Haupttrieb sich durhgesetzt hat und fürs Rotwild nicht mehr erreichbar ist, kann die Buche aufwachsen.
Hier waren junge Douglasien gepflanzt. Geschützt durch Plastikhülsen. Das hat aber nichts genutzt. Die Hirsche haben sich einen Spaß daraus gemacht, die Schutzhülsen abzuräumen. Sie liegen jetzt herum. Die jungen Stämmchen sind samt und sonders gefegt oder geschält.
So langsam sind die letzten Maisäcker ausgesätz und aufgegangen. Den Schlag hier zu kontrollieren wird trotz dreifacher Zaunlitze nicht einfach, ist er doch auf zwei Seiten von Wald umgeben.
Hallo, Jägerinnen, Jäger und alle, die die Natur lieben,
Auch wenn ich aktuell nicht zur Jagd gehe, kann ich nicht anders, als Natur, Feld und Wald bei meinen Spaziergängen mit meinem Dackel mit den Augen des Jägers zu sehen. Gestern kam ich an einem Maisfeld vorbei. Die Pflänzchen stehen gut, kein Schaden und auch kein Schaden vor Mitte August zu erwarten. Also perfekte Zeit, für die Jagd auf den Bock und auch auf vereinzelte Schwarzkittel.
Wolfgang Heller, 10.06.24
Das nachfolgende Bild habe ich während eines Spaziergangs in einem der Reviere unserer Gemeinde aufgenommen. WH, 10.06.24
Jetzt ist erst einmal Ruhe. Nachdem die kritische Zeit, in der der Mais ausgesät wurde, vorbei ist, die Maispflänzchen aufgewachsen sind, ist jetzt erst einmal Ruhe bis Mitte August. Abgesehn von einzelnen Krähen und dem einen und anderen Hasen geht auf diesem Acker nichts mehr zu Schaden. Wir brauchen aktuell deshalb weder zu zäunen noch zu vergrämen.
Jetzt können wir einfach mal eine ruhige Jagdzeit genießen. Das heißt nicht, dass wir das Revier aus den Augen lassen. Wir setzen uns an, beobachten, erlegen vielleicht auch schon mal einen Bock und vielleicht läuft uns ja auch mal ein Schwarzkittel über den Weg. Der Ansitzwagen oben steht perfekt. Er erlaubt die Sicht über zwei größere Maisfelder und zur Entspannung auch noch den Blick weit hinauf zum Großen Feldberg.
Übers Wochenende habe ich mal in meine Diasammlung reingeschaut und dieses Bild gefunden. Ich hatte es vor Jahrzehnten mal von einem Foto abfotografiert und jetzt noch mal umfotografiert. Es muss ein Bild sein von einer der Jagdgesellschaften von Schäfers aus Rohnstadt aus den 30er Jahren sein. Alles noch Low-Tech und ’nachhaltig‘. Kein Kunststoff, keine Goretex. Lederstiefel, Manchestercord, Loden, Flinten und Drillinge aus Stahl mit Holzschäften, keine Zielfernrohre, ….
Es war nicht gut, die WebSite www.jagd-hund-natur.de mit anderen zu kombinieren. Deshalb richte ich sie wieder separat ein. Wolfgang Heller, Mai 2024
Ganz schön lange her. Als ich 1980ern die Hälfte eines Reviers im Hintertaunus pachten konnte, hieß es auch bald schon, Kitze retten. Drohnen und andere Technik waren damals noch kein Thema. Die Bauern waren im Boot und riefen abends vor der Mahd an. Da blieb Zeit genug, die vorbereiteten Papiersäcke auf Stangen zu stecken und diese über die Wiese zu verteilen. Vorbeugend suchten wir aber auch andere Wiesen ab, die kurz vor den Mahd standen. Dabei hatte ich takräftige Hilfe: Meinen Vater, auf dem Bild links, und Franz Frühwirth, im Dorf genannt der Hasenfranz, ein überaus erfahrener Naturgänger, der über die Jahre zu einem guten Freund und Ratgeber wurde. Wolfgang Heller, Mai 2024
Kitze retten
Dieser Tage fuhren wir auf der Landstraße nach Wetzlar entlang, als wir in einem weitläufigen Feldrevier eine Gruppe Frauen und Männer sah, die eine Wiese nach Kitzen absichten. Eigentliuch war es grotesk. Auf der einen Seite das Engagement und der gute Wille, auf der anderen Seite eine Suche bei strömendem Regen. Kein Bauer käme auf die die Idee, bei solch einem Wetter eine Wiese zu mähen. Das ist das Problem bei langfristigen Planungen. Da passen Einsatz, Wetter und die landwirtschaftliche Arbeit oft nicht zusammen. Ich habe oben schon geschrieben: Es reicht, wenn der Bauer am Abend zuvor die Mahd für den nächsten Tag ankündigt.
Nachtrag: Jetzt, Anfang Juni, fast 4 Wochen später, stand das Gras immer noch. Erst am zum 2. Juni-Wochenende erlauben ein paar warme und trockene Tage die Heuernte. Deshalb seht ab von großer Terminplanung, schaut euch die Wetterentwicklung an und reagiert kurzfristig. Alles andere erzeugt nur Frust.
Stäbe mit Säcken oder Tüchern helfen erfolgreich, Kitze vor dem Mähtod zu retten.
Wer dann ein wenig vorgesorgt hat und eine Reihe von Pflöcken oder noch besser Weidezaunstäbe im Auto oder nahe den fraglichen Wiesenschlägen deponiert hat, kann dann raus ins Revier fahren und die Stäbe samt drübergehängter Tüte in der Wiese aufstellen. Am besten in der Mitte mehr, am Rand weniger, damit sich Kitz und Ricke nicht in die Mitte der Wiese zurückziehen.
Im Idealfall ist man dann am Tag der Mahd darußen und sucht die Wiese noch einmal grob ab und sammelt dabei auch die Stäbe mit den Tüten ein. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und sehr wenige Kitze auf den markierten Wiesen verloren.
Drohnen mit Wärmebildkameras sind heute eine interessante Alternative. Das Problem dabei: Stehen sie auch samt Pilot am Tag der Mahd zur Verfügung? Da würde ich mich jetzt nicht so darauf verlassen. Ich sehe aber die Möglichkeit, in den Tagen vor der Mahd die Wiesen abzufliegen und abzufilmen und dann zu Hause am Monitor die Wiese auf Pfade, platte Stellen und Hochgras abzusuchen. Das kann schon sehr hilfreich sein, um die Suche zumindest einzuengen.
Am allerwichtigsten aber ist es, auf das Weter zu achten. Wie oben beschrieben, mähen Bauern bei Regen nicht. Auch nicht, wenn ein Regengebiet ins Haus steht. Sie mähen in der Regel erst, wenn 3-4 Tage trockenes und sonniges Wetter angekündigt ist. Dann heißt es aufmeksam zu sein. Abends Fähnchen stellen und die Wiese absuchen. Dabei kann unser Hund kaum helfen. Die Kitze sondern in ihren tiefen Löchern im Hochgras kaum Duft ab. Meine Hunde sind immer wieder an den Lagerplätzen vorbeigelaufen. Da war ich mit den Augen und dem Blick auf Löcher und Liegestellen im hohen Gras erfolgreicher.
Wenn man Fähnchen aufstellt, können die erfolgeich ein paar Tage stehenbleiben. Macht sich aber ein Schlechtwettergebiet breit, ist es ratsam, die Fähnchen wieder einzusammeln und am Vorabend des nächsten Warmwetters neu aufzustellen.
Insgesamt sind wir mit diesem Mix von Verfahren recht gut über den Mai gekommen. Im Juni ist dann das Gras von Regen, Wind und vom Eigengewicht meist schon ein wenig platt gedrückt, so dass die dann auch schon größeren und flüchtigren Kitze leichter vom Mäher aus gesehen werden und vor allem auch schon flüchten können.