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Im Revier vorne bin ich aufgewachsen, das Revier drüben am Horizont konnte ich 1980 pachten. Am Vatertag habe ich mit Biene, meiner neuen Dackelin , eine kleine Vatertagswanderung in den Wäldern unternommen, in denen ich aufgewachsen bin. Hier oben habe ich mit dem Großvater Holz geholt, hier oben hat mein Vater nach dem Krieg die Bucheckern aus den Buchen gerüttelt und hier oben bin ich ungezählte Male gewandert. Auf der anderen Weilseite liegt das Revier, das ich 1980 pachten konnte. Dort drüben habe ich meinen Lebenshirsch erlegt. Die Feisthirsche aus dem Revier vorne verbrachten den ausgehenden Winter, den Frühsommer und den Sommer drüben auf der linken Weilseite. Dort hatten sie Ruhe und beste Äsung. An vielen frühen Abenden in Juli und August konnte ich ihnen von der Hohen Eiche zusehen, wie sie die Ebereschenbeeren direkt unter meiner Kanzel von den Zweigen klaubten und ihre Geweihe fegten. Wolfgang Heller, 18.05.23

Dieser Tage habe ich mal in meinen Jagdordner gesehen und festgestellt, dass ich jetzt vor ziemlich genau 46 Jahren die Jägerprüfung ablegte und den ersten Jagdschein beantragte. In den folgenden drei Jahren durfte ich bei Freunden in einem Hochwildrevier jagen. Als ich meine dreijährige Lehrzeit absolviert hatte, bot sich die Möglichkeit an, ein halbes Hochwildrevier ganz in der Nähe zu pachten. Diese und die folgenden Jahre stehen für viele Erlebnisse und ganz viel jagdliche Erfahrung. Darüber schreibe ich bei Jagd-Hund-Natur.

Eigentlich hatte ich vor, eine richtige große WebSite zur Jagd zu gestalten. Schnell habe ich aber gemerkt, dass man das nicht alleine stemmen kann, dass das eine ganze Redaktion braucht. Das wollte ich nicht. Deshalb habe ich die schon ziemlich erfolgreich angelaufene Adresse www.jagdpraxis.de an den Landwirtschaftsverlag Münster abgegeben und beschränke mich hier auf eine kleinere WebSite. Wolfgang Heller, 12.03.23

Die Kastanien blühen wieder
Ich bin aufgewachsen in der Zeit, als der frühere Forstmeister Hubertus Feuerborn und unser Gemeinde-förster Reinhold Gumpp für den weitläufigen Weilmünsterer Gemeindewald zuständig waren. In dieser Zeit ließen die beiden Forstmänner auch die Kastanien-Alleen entlang von 3 Waldwegen pflanzen. Inzwischen sind die jungen Bäume herangewachsen und sorgen fast Jahr für Jahr für eine reiche Kastanienernte. Reh- und Rotwild schätzen das Angebot und die Sauen schauen auch immer mal vorbei.

Der Rotwidbestand ist in den letzten Jahrzehnten extrem angestiegen. Ohne Rot- und Rehwild zu sehen, erkennt man an den Buchen-Bonsais ihre Anwesenheit. Die Spitzen der Triebe sind abgeschnitten, die kleinen Bäumchen sind nicht viel höher als mein Dackel. Sie sehen aus wie Bonsais aus der Gärtnerei. Diese Schäden im und am Wald sind der Hintergrund für die aktuell sehr hohen Abschussquoten.

Wer genau hinsieht, erkennt, dass hier letzte Nacht ein Hirsch gezogen ist. Ein ziemlich rund-ovales, fast geschlossenes Trittsiegel, kaum zu erkennen auf dem inzwischen wieder harten Boden.

Letzte Nacht erkennt man an der Oberfläche des Trittsiegels. es hat noch keinen Wechsel von warm, kalt und feucht gesehen.

Als diese Douglasien noch junge Stämmchen waren, durfte ich als junger Treiber bei den großen Jagden von Dynamit Nobel GeCo teilnehmen. Perfekt geplant, stilvoll abgehalten und immer mit einer maßvollen Strecke. Wenn ich hier an den Douglasien vorbeikomme, denke ich noch an einer der Jagden, als sich hier ein Rudel Rotwild eingestellt hatte. Wir stiegen als Treiber der 2. Reihe gerade den Hang hinauf, als oben der Ruf ertönte ‚Rotwild nach unten!‘ Wir hatten uns gerade hinter die schmalen Stämme geworfen, als das Rudel auch schon über uns hinweg prasselte. Unvergesslich. Unverletzt. Nur unserem Obertreiber Karl Gunkel hatten sie die Kappe vom Kopf getreten.